Dyskalkulie - Rechenschwäche
Wie äußert sich eine Dyskalkulie?
Ein begründeter Verdacht auf Rechenschwäche liegt vor, wenn mindestens eines der folgenden sechs Kriterien erfüllt ist:
- Schwierigkeiten, die mathematischen Grundlagen zu verstehen (Zahl- und Mengenbegriff, Grundrechenarten, Stellenwertsystem)
- Zählen statt Rechnen,
- Übermäßiges Üben hilft nicht
- Hausaufgaben dauern zu lange
- Auswendiglernen ersetzt Verständnis,
- schematische Lösungsversuche, z. B. schriftliche Rechenverfahren.
- der Lernaufbau misslingt,
- das Kind kann dem Arbeitsaufwand nicht mehr folgen.
- Vermeidung, Angst, seelische Belastung in Bezug auf Mathematik treten ein. Häufig auch durch körperliches Leiden manifestiert.
In vielen Fällen treffen viele oder mehrere Punkte zu.
Definition
Die Begriffe Dyskalkulie und Rechenstörung sind gleichbedeutend. Sie beschreiben ausgeprägte Schwierigkeiten beim Erlernen des Rechnens. Bereits Säuglinge können unterscheiden, ob eine bestimmte Menge groß oder klein ist, weshalb angenommen wird, dass ein gewisses Mengenverständnis angeboren ist. Im Kindergartenalter entwickeln Kinder dann ein erstes Verständnis für Zahlen und Mengen, die sogenannten Basiskompetenzen. Diese Basiskompetenzen werden im ersten Schuljahr weiter ausgebaut. In aufeinander aufbauenden Lernschritten erlernen die Kinder die Grundrechenarten und verinnerlichen die Grundlagen mathematischer Logik.
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Häufige Symptome
Im täglichen Umgang eines rechenschwachen Kindes mit mathematischen Aufgaben zeigen sich typische Auffälligkeiten:
- Nahezu alle Aufgaben werden zählend gelöst – ab der zweiten Klasse in aller Regel versteckt.
- Es wird auch da gezählt, wo Zählen sich erübrigt (nach 6+7=13 wird 6+8 erneut abgezählt).
- Minus-Aufgaben fallen dem Kind besonders schwer.
- Aus dem Zahlenverständnis und dem Zusammenhang der Operationen sich herleitende Rechenregeln bleiben ungenutzt (3+4=7; 7–4 wird neu abgezählt).
- Dekadische Transferleistungen sind nicht möglich (3+4=7; 23+4 wird neu gezählt).
- Einer und Zehner werden häufig vertauscht, Zahlen oft verdreht (42 statt 24).
- Ihr Kind versucht, bestimmten Aufgabentypen zu vermeiden. Es erledigt ungern seine Mathematik-Hausaufgaben und hat Angst vor Klassenarbeiten. Verschiedene psychosomatische Symptome treten auf, z. B. Kopfschmerz, Übelkeit, Ängstlichkeit.
- Mühsam Eingeübtes ist nach kurzer Zeit wieder vergessen (besonders bei Klassenarbeiten).
Einmaleinsreihen werden ohne Verständnis wie ein Gedicht aufgesagt. - Ihr Kind kann offensichtlich falsche Ergebnisse nicht erkennen bzw. korrigieren.
- Ihr Kind grübelt lange über den Hausaufgaben; einfache Aufgaben benötigen ungewöhnlich lange Rechenzeiten.
- Ihr Kind sucht ständig nach einem Schema; verwechselt häufig die Rechenarten; weiß nicht mehr, was es machen soll, benötigt eine Beispielaufgabe zur Orientierung.
- Der praktische Umgang mit Größen (Geld, Uhrzeit, Längenmaße, Gewichte) gelingt nicht.
- Beim Lösen von Textaufgaben zeigt sich völliges Unverständnis (fragt nach schon gegebenen Inhalten, falsche Rechnung, Antwort passt nicht zur Frage).
Was tun, wenn ein Verdacht auf Dyskalkulie besteht?
Eine Rechenschwäche verschwindet nicht von selbst!
In einem telefonischen Beratungsgespräch mit einer Lernwende-Mitarbeiterin kann aufgrund einiger markanter Merkmale ein berechtigter Verdacht gestellt werden. Hierbei kann sich der Schweregrad der Lernschwäche bereits herauskristallisieren und ein Förderbedarf oder die Notwendigkeit einer erweiterten Diagnostik ermittelt werden.